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Ulm News, 05.05.2019 12:00

5. Mai 2019 von Thomas Kießling
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ratiopharm ulm überrollt medi Bayreuth - 92:69-Sieg sichert Einzug in Playoffs


Zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde ist es perfekt: Durch eine hochkonzentrierte Leistung „und ohne Einbruch im Spiel“ (Leibenath) sicherte sich ratiopharm ulm mit einem 92:69-Sieg gegen medi Bayreuth zum achten Mal in der BBU ’01-Historie den Einzug in die Playoffs. Das Ulmer Team spielte 40 Minuten lang ohne Einbrüche hoch konzentriert und effektiv.  Den Ulmern gelang an diesem Abend fast alles, es lief wie geschmiert. Selbst die Würfe aus der Distanz gingen durch den Ring. So viel Dreier wie gegen Bayreuth hatten die Ulmer in den vergangenen drei Spielen nicht getroffen. 

 Thorsten Leibenath, der sein Team ab dem 18. Mai zum siebten Mal in die Postseason führen wird, musste nicht lange überlegen, um die Gründe für den deutlichen Sieg über Bayreuth zu erklären. „Wir haben heute über 40 Minuten die nötige Intensität und defensive Präsenz gezeigt“, so der 44-Jährige, der kurzfristig auf Ryan Thompson verzichten musste, der bei seiner schwangeren Frau im Kreissaal war.
Doch die neun Ulmer, die zehn Minuten oder länger auf dem Feld ackerten, ließen von der ersten Minute an keinen Zweifel daran, diese Partie unbedingt gewinnen zu wollen. Angeführt von Javonte Green (22 Punkte) und Ismet Akpinar (19) trugen aber auch die Youngster Till Pape und Marius Stoll zum 19. Saisonerfolg bei. Während ratiopharm ulm in den verbleibenden drei Partien alles daran setzen wird, als Sechster in die Playoffs zu gehen, können sich die Fans schon jetzt im Onlineshop mit dem Playoff Abo eindecken und dabei zehn Prozent im Vergleich zum Tagesticket sparen. Defense first – das ist die Identität, die ratiopharm ulm in den letzten Wochen entwickelt hat. Bayreuth 17 Punkte unter dem Saisonschnitt zu halten, sei nicht schlecht für „eine Mannschaft, der oft nachgesagt wird, sie könne nicht verteidigen“, kommentierte Leibenath süffisant die starke Defensive seiner Mannschaft. Mit neun Steals und 14 Bayreuther Ballverlusten sorgten die Ulmer dafür, dass die Gäste lediglich 45 Prozent ihrer Würfe versenkten.
Insbesondere der Ulmer Abfangjäger Javonte Green (drei Steals) hatte seine Hände überall im Spiel und sorgte mit zwei artistischen Blocks für frustriertes Kopfschütteln bei den Bayreuthern. Dass es heute in Sachen Playoffs um die Wurst gehen würde, demonstrierte ratiopharm ulm schon vor dem Tipoff, als die Spieler im Huddle ungewöhnlich lange die Köpfe zusammensteckten und sich auf die anstehenden 40 Minuten einschworen. Und so konzentriert und energisch startete ratiopharm ulm dann auch.
Mit einem 10:1-Start und hohen Trefferquoten (62 % FG) in den ersten zehn Minuten (24:17) kontrollierten die Gastgeber das Spiel. Und auch in Viertel zwei lief der Ball gut – sieben Assists nach 12 Minuten sind der Beweis dafür – und fiel auch hochprozentig durch die Reuse: Das 30:19 erzielte Katin Reinhardt mit dem vierten Ulmer Dreier (4/6). Die Ulmer überstanden auch zwei Dreier in Serie durch Kassius Robertson (34:28) – nämlich mit konstant hohem Druck in der Verteidigung und dem Willen, dieses Spiel auf keinen Fall zu verlieren. So wie Green, der einen verworfenen Dreier von Akpinar mit ganz viel Körperspannung und weit ausgestrecktem Arm zum 43:33 in den Korb tippte (18.). So war es auch eine starke defensive Sequenz, die Bayreuth zum Überschreiten der 24-sekündigen Angriffszeit zwang und den 47:37-Halbzeitstand sicherte. Auch in Viertel drei war es nicht so, als dass Bayreuth lediglich eine Statistenrolle einnehmen würde. Die Verteidigung der Gäste war nun deutlich effektiver und zwang die Ulmer zu Beginn von Halbzeit zwei zu zwei Notwürfen in Folge. Wenngleich die Würfe für ratiopharm ulm nun deutlich schwieriger wurden, hielten die Ulmer zusammen – vor allem in der Verteidigung. Am offensichtlichsten erledigte das Green, der seinem Dreier zum 56:45 einen spektakulären Block folgen ließ. Doch dann ware n es zwei Dreier in Folge durch Nik Ravio, die den Vorsprung eindampften (56:51). Das Spiel ins Schlussviertel schickte aber Isaac Fotu mit seinem dritten Dreier der Saison zum 59:53. Als es den Anschein hatte, dass den 6.200 Zuschauern in der rati opharm arena eine Zitterpartie bevorstünde, spielten sich die Ulmer „in einen Rausch“ (Leibenath) und hatten immer die richtige Antwort.
Auf den dritten Dreier von Ravio war es Green, der sich bei seinem Korbleger ganz lang machte und zum 75:64 ablegte. Als dann Akpinar gut vier Minuten vor dem Ende das 81:64 „from downtown“ einnetzte, klatschte sich eine euphorische ratiopharm arena den Playoffs entgegen.

Ehrenrunde ohne Kapitän Per Günther 

Kapitän und Publikumsliebling Per Günther fehlte beim Jubeln nach dem Spiel. Der 31-Jährige führt normalerweise nach einem Sieg die Ehrenrunde der Spieler in der Arena an und feiert mit den Fans. Am Samstag verschwand der Kapitän, der vom Trainer vier Minuten (zwei Minuten weniger als bei Günthers 400. Spiel für Ulm vor einer Woche) in der ersten Halbzeit eingesetzt wurde, unmitelbar nach Spielende in die Kabine. Die Mannschaft feierte ohne ihn mit den Fans.  Am Ende, als es um nichts mehr ging, hatte  Leibenath den Nachwuchsspieler Marius Stoll auf die Spielmacher-Position beordert und nicht Per Günther. Thorsten Leibenath verneinte die Frage, ob Günther verletzt sei, und erklärte: "Es wäre durchaus möglich gewesen, ihn nach der Halbzeit nocheinmal einzusetzen. Da er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, versuchen wir die Einsatzminuten so gering wie möglich zu halten, um ihn dann in einer perfekten Situation für die Playoffs zu haben".
Gerüchten zufolge ist das Verhältnis von Thorsten Leibenath, der stets die Bedeutung von Günther für das Team und den Club betont, und Per Günther, der jahrelang die Strategien seines Trainers auf dem Feld perfekt umgesetzt hat, getrübt.  



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