0:1-Niederlage gegen den Karlsruher SC - der Spielbericht

Ausgangslage
Das erste Mal seit einem viertel Jahrhundert stehen sich am Sonntagmittag, 20.10.2024, zum Baden-Württemberg Duell der SSV Ulm 1846 Fussball und der Karlsruher SC in einem Pflichtspiel gegenüber.

Die Gäste aus Karlsruhe reisen als noch ungeschlagener Tabellenvierter zu unseren Spatzen, welche als Tabellenvierzehnter und Underdog um die nächsten Punkte im heimischen Donaustadion kämpfen. Die Mannschaften von Spatzen-Coach Thomas Wörle und KSC-Trainer Christian Eichner stehen sich pünktlich um 13.30 Uhr gegenüber, als Schiedsrichter Michael Bacher die Partie freigibt.

Der SSV spielt in weiß, die Gäste aus Baden in dunkelblau.

Spielverlauf
Bereits nach sechs Minuten kommen die Gäste durch den bosnischen Nationalspieler Burnic zu ihrem ersten Abschluss im Spiel, als sein flach getretener Torschuss nach Ablage von der Grundlinie nur zentimeterweit vom rechten Pfosten entfernt ins Toraus rollt.

Der KSC startet an diesem Sonntagmittag mit dem erwarteten Offensivgeist in die Partie, so verhindert Strompf´s Einsatz im Sechzehner in Minute 14', dass die Volleyabnahme von Günther im Netz des Ulm-Keepers Thiede einschlägt. Die darauffolgende Ecke birgt keine Gefahr für die engagierte Ulmer Hintermannschaft, die gegen aufgeweckte Karlsruher bis dato alle Hände voll zutun hat.

In der 20. Spielminute kommen die Spatzen durch ein Zuspiel auf Chessa dann erstmals gefährlich in Richtung des Karlsruher Keeper Weiß. Den halbhohen Ball aus dem Zentrum pflückt die Ulmer Nummer 11 sehenswert aus der Luft, ehe er im eins gegen eins per Hacke den anrauschenden Stoll bedient. Der wuchtige Abschluss des rechten Schienenspielers aus spitzem Winkel landet jedoch am Außennetz.

Nur fünf Minuten später setzt sich Krattenmacher rechts im Strafraum gegen zwei blaue durch. Seinen mittigen Torabschluss mit links kann Keeper Weiß erst nur zur Ecke abtropfen lassen - greift diese im Anschluss allerdings souverän aus der Luft (25').

Die Gäste bestimmen in der ersten Hälfte weitestgehend das Spielgeschehen, drücken die Ulmer Reihen tief in die eigene Hälfte, doch auch die Spatzen setzen einige vielversprechende offensive Akzente, so treten beide Mannschaften beim Stand von 0:0 den Weg in die Kabinen an.

Nach dem Seitenwechsel intensivieren auch die Ulmer ihre Offensivambitionen, können durch frühes Anlaufen einige Ballgewinne verzeichnen. In der 55. Spielminute wird eine Hereingabe von Hyryläinen aus dem Halbfeld durch KSC-Keeper Weiß unglücklich vor die Füße von Stoll geklärt, der Maß nimmt und die Kugel mit dem linken Innenrist in Richtung Kreuzeck sendet.

Der bereits geschlagene Weiß kann sich auf Franke im Rückraum verlassen, der das Leder in höchster Not per Kopf zur Ecke entschärfen kann. Bei dem folgenden Standard verschätzt sich Weiß, so dass der Ball abermals vor den Füßen von Stoll landet, der vorbei am KSC-Keeper zu Maier in die Mitte querlegen kann. Den überraschenden Ball kann Maier im Zentrum nicht unter Kontrolle bringen, so landet dessen Abschluss aus kurzer Distanz deutlich über der Querlatte (56').

Im Anschluss der Ulmer Doppelchance schwindet das Spatzen-Oberwasser allmählig, so egalisiert sich die Partie im Mittelfeld, ohne das eine der beiden Mannschaften auf den ersten Treffer der Partie drängt. Chessa's Abschluss (63') sowie Zivzivadze's Chance für den KSC (77') stellen bis tief in die Nachspielzeit die einzig nennenswerten Ereignisse dar. Kurz vor Spielende können die Karlsruher durch eine Eckball-Serie vor dem Ulmer Gebälk dann jedoch nochmals Unruhe streuen, als es den Spatzen wiederholt nicht gelingt das Leder aus der Gefahrenzone zu befördern.

Mit dem letzten Eckball des Spiels gelingt Franke nach einer abgefälschten Hereingabe dann per Kopf der Lucky Punch zur 0:1-Führung (90+4'). Nach ausgelassenem Jubel der Gäste pfeift Schiedsrichter Bacher die Partie ab.

Die Stimme zum Spiel mit Lennart Stoll
"Servus Lennart, 0:1 Niederlage am 9. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den Karlsruher SC - in der Art und Weise sicherlich eine bittere Pille. Stimmt es trotzdem positiv, dass man zumindest über 90 Minuten mit einer absoluten Topmannschaft mithalten konnte?"

Lennart Stoll: "Ich muss jetzt gerade sagen, dass es schwierig ist die richtigen Worte zu finden, das Positive zu sehen. Es war schon ein echter Nackenschlag in der letzten Aktion, der letzten Sekunde im Spiel, so ein Standard Tor zu kriegen.

Aber ich glaube das bringt jetzt nichts mehr. Jetzt ist es passiert und wir müssen das Positive herausnehmen - ich denke wir haben ein gutes Spiel gemacht und darauf müssen wir aufbauen."

"Wäre eine Punkteteilung aus deiner Sicht gerecht gewesen?"

Ja, ich finde schon. Ich finde es ist dann irgendwann eigentlich auf ein 0:0 herausgelaufen. Ich fand eigentlich auch, dass wir ein ticken mehr vom Spiel hatten. Am Anfang hatte Karlsruhe ihre Aktionen, aber wir haben in der zweiten Halbzeit ein, zwei Bretter gehabt, die ganz knapp waren.

Fazit & Ausblick
Der SSV bietet ungeschlagenen Karlsruhern über 90 Minuten lang ebenbürtig die Stirn und verliert letztlich unglücklich. Nach einer soliden ersten Halbzeit starten die Spatzen furios in die zweiten 45 Minuten, können jedoch deutlich zunehmende Offensivpower in nichts zählbares ummünzen. Ein Lucky Punch des KSC führt zur ernüchternden 0-Punkte ausbeute.

Für die nun zweitplatzierten Karlsruher geht es am kommenden Wochenende beim Hauptstadtclub aus Berlin weiter. Der SSV geht Auswärts in Darmstadt auf Punktejagd und das Wochenende drauf am Freitag, 1. Nov. zuhause gegen Schalke.  

Aufstellungen
SSV Ulm 1846 Fussball: Thiede - Geyer, Strompf, Kolbe - Rösch, Stoll, Maier, Hyryläinen - Chessa, Krattenmacher (68' Nelson), Higl

Karlsruher SC: Weiß - Günther (65' Herold), Beifus, Franke, Jung - Wanitzek, Jensen (87' Heußer), Rapp, Burnic (65' Conte) - Schleusener (65' Pfeiffer), Zivzivadze (87' Hunziker)

Karten
Maier, Higl, Strompf | Zivzivadze, Rapp, Franke

Zuschauer
17.400