Ulm News, Heute, 18:53
Neuer Kommandeur im Ulmer Bundeswehrkrankenhaus
Oberstarzt Prof. Dr. Benedikt Friemert wurde am Freitag in einem feierlichen Appell das Kommando über das Bundeswehrkrankenhaus (BwK) Ulm übertragen. Damit löst er Generalarzt Dr. Johannes Backus ab, der zukünftig als bundesweit zweithöchster Sanitätssoldat in Koblenz tätig sein wird.
Zum Appell war das verfügbare Personal des BwK auf dem Hubschrauber-Landeplatz angetreten. Bei eisigem Wind und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sorgte das Heeresmusikkorps 10 mit ihrer Musik für die festliche Umrahmung. Unter den über einhundert Ehrengästen waren nicht nur die Familien des alten und neuen Kommandeurs, sondern auch Bundestags- und Landtagsabgeordnete, regionale Politiker und Mediziner der umliegenden Krankenhäuser sowie militärische Weggefährten.
Nach dem Abschreiten der Ehrenformation und einer Festrede durch den Landrat Heiner Scheffold gab Backus symbolisch die Fahne des BwK und damit auch das Kommando an seinen Vorgesetzten Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann, den Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr, zurück. Anschließend übergab Hoffmann Fahne und Kommando an Benedikt Friemert. Abgerundet wurde das Zeremoniell durch eine akademische Feierstunde. Generalarzt Dr. Johannes Backus leitete des BwK Ulm seit dem 6. April 2023 als Ärztlicher Direktor und Kommandeur. In seine Amtszeit fiel die verstärkte Ausrichtung auf die militärischen Aufgaben des Sanitätsdienstes, ohne die Akutversorgung schwerkranker und verunfallter Patienten aus dem Auge zu verlieren.
Das Ulmer Krankenhaus der Maximalversorgung hat im vergangenen Jahr 18.000 Patienten stationär aufgenommen, von denen rund ein Viertel Soldaten waren und daneben einen großen Beitrag für die regionale Bevölkerung geleistet. Backus wird sich in seiner neuen Position als Leiter des Kommandos Gesundheitsversorgung um die Neustrukturierung der Bundeswehrkrankenhäuser kümmern müssen.
Gleichzeitig ist er Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Bereits seit 1997 ist Benedikt Friemert am Ulmer BwK tätig, darunter 13 Jahre als Klinischer Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie Rekonstruktive und Septische Chirurgie sowie Sportmedizin.
Bereits seit 2022 war er stellvertretender Ärztlicher Direktor und hat die Abteilung Zentrales Klinisches Prozess-, Leistungs- und Ressourcenmanagement geleitet. Für den neuen Kommandeur Benedikt Friemert ist eine der Herausforderungen die weitere Fokussierung des Krankenhauses auf die Landes- und Bündnisverteidigung durch immer stärker werdende Bedrohungen von außen.
Gleichzeitig arbeitet er auch an der Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Uni-Klinik im Medizincampus und muss sich mit der ebenfalls am Freitag im Bundesrat verabschiedeten Krankenhausreform. Wie groß der Einfluss der ehemaligen Ulmer BwK-Kommandeure auf den Sanitätsdienst der Bundeswehr ist, lässt sich an ihren aktuellen Funktionen ablesen.
Generalstabsarzt Armin Kalimonowski war von 2013 bis 2016 in Ulm und ist seither Kommandeur des Kommandos Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung. Von 2016 bis 2020 war Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann in Ulm und ist als Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr ranghöchster Mediziner der Bundeswehr.
Während der Corona-Pandemie war Generalstabsarzt Hans-Ulrich Holtherm im Jahr 2020 für rund elf Wochen Kommandeur, bevor er als Leiter des Corona-Krisenstab in das Bundesgesundheitsamt nach Berlin abberufen wurde und ist mittlerweile Kommandeur der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München. Generalarzt Jörg Ahrens übernahm 2020 bis 2023 und ist nun Unterabteilungsleiter Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte. Generalarzt Backus übernahm dann bis zum Herbst diesen Jahres und wurde nun durch Oberstarzt Benedikt Friemert abgelöst.
Backus ist nun Kommandeur Gesundheitseinrichtungen und der Stellvertreter von Ralf Hoffmann. Außer Jörg Ahrens waren die anderen fünf aktiven und ehemaligen Kommandanten beim Appell in Ulm angetreten. Festredner Heiner Scheffold, der nicht nur Landrat des Alb-Donau-Kreises ist, sondern auch Vorstand der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft äußerte sich am Rande der Veranstaltung zur frisch verabschiedeten Krankenhausstrukturreform.
Nach seinen Worten ist damit das Defizit der baden-württembergischen Krankenhäuser von 900 Millionen Euro jährlich festgeschrieben. Auch sieht er im bundesweiten Vergleich eine Benachteiligung der baden-württembergischen Kliniken, die sich schon längst um eine zeitgemäße Aufstellung gekümmert haben. Das hat die Reduktion von medizinischen Leistungen zur Folge, selbst die Schließung von einzelnen Kliniken befürchtet der Landrat.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
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