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Ulm News, Gestern, 23:45

14. February 2025 von Thomas Kießling
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Dreiste Fälschung - der Plagiarius wieder verliehen


Die Aktion Plagiarius hat  zum 49. Mal ihren  Negativpreis „Plagiarius“ an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fälschungen verliehen. Unter den Preisträgern sind erneut auch Plattformbetreiber, die trotz Kenntnis eingetragener Schutzrechte wiederholt rechtsverletzende Uploads zulassen. Die Preisverleihung fand  auf der Frankfurter Konsumgütermesse „Ambiente“ statt.

Bevor die jährlich wechselnde Jury die Preisträger auswählt, erhalten alle Nominierten die Gelegenheit zur Stellungnahme. Die Auszeichnung mit dem Negativpreis sagt nichts darüber aus, ob ein nachgeahmtes Produkt im rechtlichen Sinne zulässig oder rechtswidrig ist. Die Aktion Plagiarius vertritt die Ansicht, dass "plumpe 1:1 Nachahmungen, die dem Originalprodukt bewusst täuschend ähnlich sehen, rücksichtslos und moralisch verwerflich sind", heißt es in der Mitteilung.


Trophäe des Schmähpreises ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase. Letztere symbolisiert die immensen Profite, die ideenlose Nachahmer auf Kosten von Kreativwirtschaft und Industrie erzielen.

Eine "Flut von ungeprüften Billigartikeln" schwäche den legalen Handel.
Im Jahr 2023 wurden in der EU mehr als 152 Millionen gefälschte Artikel mit einem geschätzten Wert von etwa 3,4 Milliarden Euro beschlagnahmt. Das entspricht einem Anstieg gegenüber 2022 von 77% bei der Anzahl der Waren (2022: 86 Mio.) und einem Anstieg von 68% des geschätzten Gesamtwerts (2022: 2 Mrd. EUR). Und das sind nur die nachweislichen Fälle, "die Dunkelziffer ist deutlich höher".


Ein Großteil der Fälschungen und Billigprodukte seien aus minderwertigen Materialien gefertigt, schlecht verarbeitet und haben nie eine Qualitätskontrolle durchlaufen. Die Risiken seien (brand-)gefährliche Elektronik, mangelhafte Funktionalität, zu hohe Schadstoffbelastungen und Verletzungsgefahren. "Gleiches Aussehen von Original und Plagiat bedeutet mitnichten die gleiche Qualität und Sicherheit". Neben Sicherheitsmängeln kommt es bei Sendungen aus Drittländern auch zu formalen Defiziten. Häufig fehlt z.B. eine CE-Kennzeichnung oder die gesetzliche vorgeschriebene Angabe eines Vertreters in der EU oder eine Bedienungsanleitung in der Landessprache des Empfängers.

Aktuelle Stichproben vom Zoll offenbaren, dass mehr als 85% aller Produkte von chinesischen Marktplätzen mangelhaft sind und gegen europäisches Recht verstoßen.  Ein Großteil dieser Billigwaren müsste zum Schutz der Ver-braucher sowie der EU Hersteller und Händler  bei der Einfuhr beschlagnahmt  werden. Das ist angesichts der schieren Massen schwierig.

Zu den Forderungen gehören eine  Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro. Kritisiert wird die Tatsache, dass ein wiederholter Upload rechtsverletzender Angebote problemlos möglich ist. Ein weiteres Problem sind fehlende oder falsche Kontaktdaten des Verkäufers. Oft ist unklar, wer Vertragspartner des Käufers ist. 

Wer nicht Opfer von Betrügern werden möchte, sollte insbesondere online und auf Social Media Angebote und Anbieter sorgfältig prüfen: Gibt es ein Impressum? Wie sehen die Zahlungs- und Widerrufbedingungen aus? Vorsicht z.B. bei „nur Vorkasse“. Gibt es Warnungen in Kundenbewertungen? Der „Fakeshop-Finder“ der Verbraucherzentrale listet gesperrte Webseiten. Prüfsiegel müssen verlinkt sein. Niemals blind falschen Vorbildern wie Dupe Influencern vertrauen. Und: Ist der Preis zu schön, um wahr zu sein? Dann nicht „Kaufen“ klicken, sondern nach legalen, sicheren Alternativen suchen.

Zu den Plagiatsopfern und  damit Preisträgern gehört der Insektenstichheiler „BR 60“ der Ulmer Firma Beurer. Er wurde vom chinesischen Unernehmen  Hangzhou Industrial Instrument Meter Co., Ltd. imitiert und über 1688.com und andere eCommerce-Plattformen vertrieben, heißt es weiter. Ein deutscher Online-Händler habe eine Unterlassungserklärung unterschrieben.
Das Traditionsunternehmen Beurer hat mit dem BR 60 ein Instrument zur Behand-lung von Insektenstichen und -bissen entwickelt. Unmittelbar nach einem Stich setzt man die keramische Heizplatte des Insektenstichheilers auf die Bissstelle. Durch die gezielte Hitzeentwicklung kann die Heilung beschleunigt werden. Nicht nur das Design des BR 60 wurde kopiert und irreführende Werbebehauptungen getätigt - das Plagiat beansprucht eine medizinische Funktion, ohne die strengen Anforderungen und Prüfungen der EU für Medizinprodukte durchlaufen zu haben.  Auch auf amazon.de wurden nach Hinweis auf das eingetragene Design alle rechtsverletzenden Angebote entfernt. Dreist: Der chinesische Hersteller hat in China Designschutz für sein Plagiat eintragen lassen und bietet es online in großen Stückzahlen an.

 

 



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