Mit der alten Dame Hertha kommt ein harter Brocken ins Donaustadion

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Kommentar

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Fotograf: SSV Ulm 1846 Fußball

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Dabei wird das schon mega spannend, wer wem ein Ei legen wird. Hertha mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen ist gut im Fluss, wobei der eine Punkt ausgerechnet vom letzten Heimspiel gegen Darmstadt herrührt. Zwei Drittel der 36 erzielten Punkte hat man auswärts erzielt, und es kommt endlich mal eine Mannschaft, bei der man mehr als einen Spieler auf Anhieb kennt: mit Fabian Reese, eigentlich der beste Spieler in der 2. Liga, Ibrahim Maza und Michael Cusance, um mal nur drei zu nennen, die man erst mal zu Greifen kriegen muss.

Vielleicht wird Robert Lechleiter wieder seine Mann-gegen-Mann-Taktik spielen lassen? Das ließ er natürlich in der heutigen Spieltags-PK ebenso offen wie manch andere Vorgehensweise. Viel zu ändern an seiner Startformation hat er – vor allem nach zwei Heimsiegen in Folge – jedenfalls nicht, außer „Wand- und Stoß“-Stürmer Felix Higl muss er ersetzen, weil dieser beim Heimsieg gegen Magdeburg seine 5 Gelbe Karte sah – als er schon ausgewechselt war und nach Protesten wegen eines Foulspiels an einen Kameraden – von den fünf Aufspringenden hatte sich der Schiri ausgerechnet den Higl Felix ausgesucht – Pech gehabt.

Damit dürfte wieder Luca Röser von Anfang an ran – wahrscheinlich mit Magdeburg-Torschütze Semir Telalovic. Der hat nun schon zehn Treffer auf seinem Konto und wäre nicht abgeneigt, weitere draufzupacken.

Die Vorfreude auf die Alte Dame ist schon riesig. Bislang sind laut SSV-Pressesprecher Max Rieck 17.000 der max. 17.600 Tickets schon verkauft – der Online-Counter ist jedenfalls noch geöffnet und am Spieltag ggf. auch die Tageskasse.

Der aktuell Tabellen-13. Müsste mit seiner Spielerqualität und seinem Saison-Etat von über 50 Mio. Euro und damit über dreimal so hoch wie die Ulmer eigentlich um die vorderen Plätze spielen, so aber dümpelt man im Niemandsland der Tabelle herum. Wenn die Berliner einen guten und lockeren Tag haben, hauen sie einen raus. Wenn die Spatzen wieder so leidenschaftlich, eklig-hart und unerbittlich und dabei stringent spielen wie gegen Magdeburg und Darmstadt, dann könnte es tatsächlich den dritten Heimsieg in Folge geben – wär eigentlich erwähnenswert, ist aber überlebenswichtig, denn von den fünf Endspielen findet jetzt das fünftletzte statt: am Ostersonntag im Ulmer Donaustadion, wo der Schlüssel für den Klassenerhalt liegt, wie Robert Lechleiter noch nachschiebt.

Wäre cool, denn dann wäre man wieder voll bei der Musik um den Relegationsplatz 16. Braunschweig empfängt schon am Samstag Lautern – Letztere müssen gewinnen, sonst ist die Sache mit dem Aufstieg fast schon erledigt. Preußen Münster spielt zeitgleich zu den Ulmern in Köln beim Tabellenzweiten. Also das ginge doch…

ulm-news meint

Wir sind wie immer positiv und tippen wie gegen Magdeburg einen 2:1-Heimsieg – beide Tore schießt wieder Semir Telalovic (und wenn es wieder so wie gegen Magdeburg kommt, dann ist das auch bestens)

Und warum wird Hertha BSC als "Alte Dame" bezeichnet? Weil der am 25. Juli 1892 gegründete Verein einer der ältesten Fußballklubs überhaupt in Deutschland ist. Die meisten Vereine wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet.

Allerdings hießen sie damals noch Berliner SV und fusionierten dann mit dem SC, weil ihr Stadion/Spielfläche bebaut wurde – ohne Stadion ist auch blöd, dachte man sich damals, und die Spielstätte beim Berliner Gesundbrunnen – genannt „Pumpe“ wurde bezogen. Pumpe, weil dort Heilwasser hochgepumpt wurde. Dort war es so verkehrt nicht. 1930 und 1931 wurde man sogar zweimal Deutscher Meister – einmal mit einem 5:4 gegen Holstein Kiel im Endspiel in Düsseldorf und das zweite Mal mit 3:2 gegen 1860 München im Endspiel in Köln.

Aber ehrlich gesagt: die Alte Dame Hertha heißt so, weil der Berliner für jeden und alles einen Spitznamen finden muss, liegt quasi in seiner Natur. Das Bundeskanzleramt heißt wegen seiner überdimensionierten runden Fensterfront „Waschmaschine“, der Funkturm „Langer Lulatsch“, der Fernsehturm „Telespargel“, das Haus der Kulturen – quasi hinter dem Bundeskanzleramt „Schwangere Auster“ – ganz zu schweigen von den Kneipennamen. Aber die gehen wir in der kommenden Saison durch, wenn die Ulmer wieder nach Berlin müssen/dürfen. „Uff Achse“ heißen übrigens die Auswärtsspieltage bei den Berlinern. Hertha, wir freuen uns auf „Dir“.     

Foto aus dem Hinspiel und eins aus dem Donaustadion.