Ulm News, 29.03.2015 12:00
So schmeckt Schwaben! - Landrat Thorsten Freudenberger zu Gast beim Lebensmittelunternehmen Settele
Ob gedruckt, gehobelt oder geschabt - Settele kann alles. Spätzle machen ist sozusagen die Kernkompetenz des Neu-Ulmer Unternehmens mit dem Werbeslogan: „Selber oder Settele“. Bei „frischen Spätzle“ ist der schwäbische Lebensmittelspezialist Marktführer in Deutschland. Doch Settele stellt weit mehr her, erfuhren Landrat Thorsten Freudenberger und der Wirtschaftsbeauftragte des Landkreises, Simon Schrag, bei ihrem Betriebsbesuch: Inhaber Erwin Settele beziffert sein Sortiment auf „50 Produkte und 300 Artikel“.
Diese Unterscheidung liegt darin begründet, dass Settele rund 40 Prozent seines Umsatzes unter Fremdmarken, vor allem von großen Handelsketten, macht. „Wir beliefern fast alle namhaften Händler“, verrät der Chef. Täglich würden mehr als 80 Tonnen Frische- und Tiefkühlprodukte produziert. Neben Deutschland gibt es Settele-Produkte auch in Österreich, der Schweiz, Südtirol, Frankreich, Ungarn und in den Niederlanden zu kaufen. Die Kunden sind wählerisch. „Wenn sie keine Topqualität abliefern, sind sie schnell weg vom Fenster“, sagt Erwin Settele. Entsprechend stellt er „höchste Qualitätsansprüche“ an die Zutaten. „So viel wie möglich beziehen wir aus der Region“, so der Schwabe. Durch die kurzen Transportwege und Just-in- Öffnungszeiten: Mo - Mi und Fr 7.30 - 12.30 Uhr und Do 7.30 - 17.30 Uhr und nach Vereinbarung Time-Anlieferung sind die Rohstoffe noch frisch, wenn sie in der Neu-Ulmer Lebensmittelfabrik verarbeitet werden. Außerdem ist Regionalität gefragt bei den Endverbrauchern. „Das ist ein Trend, genauso wie Bio- und vegane Produkte“, informiert der Firmeneigentümer. Bei den Eiern reicht die beziehbare Menge aus der Region jedoch nicht aus, Settele greift deshalb auf Lieferanten aus ganz Deutschland zurück. Doch nur wer seine Hennen am Boden und nicht in Käfigen hält, hat eine Chance mit den Neu- Ulmer Teigwarenproduzenten ins Geschäft zu kommen. Spitzenqualität erfordert auch eine strenge Hygiene. Täglich von 13 bis 20 Uhr werden alle Produktionsräume, - vorrichtungen und -maschinen generalstabsmäßig gereinigt und desinfiziert. Die Hauptproduktion beginnt abends um 20 Uhr und geht die Nacht durch; insgesamt ist die Fertigung im Dreischichtbetrieb organisiert. Quasi gleich von der Produktionsanlage werden die Teigspezialitäten, die eine Mindesthaltbarkeit von 28 bis 35 Tagen haben, verpackt, auf Speditions-Lkw verladen und ausgeliefert. Von den Fertigungslinien laufen neuerdings auch Innovationen wie Veganer-Spätzle, Krautkrapfen, „Monstermaultauschen“ für Kinder und Dampfnudeln mit Kruste. „Drei bis fünf neue Erzeugnisse“ bringt Settele pro Geschäftsjahr auf den Markt. In der Produktentwicklung setzt der 57-Jährige auf „geschulte Gaumen“, die auch kleinste Geschmacksunterschiede zielgenau unterscheiden können. Auch er selbst gehört zu den geschmackssensiblen Vorkostern. Insgesamt 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt das Familienunternehmen. Zur Belegschaft zählen derzeit auch 15 Auszubildende. Die Lehrlinge werden in aller Regel nach Ausbildungsabschluss übernommen. „Ich danke Ihnen, dass Sie jungen Leuten eine Chance geben“, sagte Landrat Thorsten Freudenberger. Unternehmen wie Settele seien für das Landratsamt nicht nur Betriebe, die man von Gesetzes wegen auf Einhaltung der Lebensmittel- und Hygienevorschriften von Zeit zu Zeit kontrollieren müsse, sondern auch Partner, „die das Geld erwirtschaften, das der Landkreis erst dann für Soziales, Bildung oder Jugend und Familie ausgeben kann“. Das ist wie bei den Spätzle – auch sie fallen nicht wie das Manna vom Himmel. INFO: Settele im Zeitraffer Der gleichnamige Vater des jetzigen Inhabers Erwin Settele gründete 1968 das Unternehmen Settele. Sein Geschäftsmodell war damals, Maultaschen fertig einzukaufen und verpackt zusammen mit Feinkostsalaten und Mayonnaise an Hotels, Gaststätten, Metzgereien und Kantinen weiterzuverkaufen. Nachdem Erwin Settele jun. die Firma übernommen hatte, stellte er die Zeichen auf Expansion. Erst führte er 1982 eine eigene Frischproduktion ein. Schupfnudeln waren das erste selbst hergestellte Produkt. 1985 bezog er das neu gebaute Werk mit 1000 m2 Produktionsfläche im Gewerbegebiet Neu- Ulm/Schwaighofen. Es folgten mehrere Betriebserweiterungen. Heute verfügt das Unternehmen über mehr als 10.000 m2 Produktions- und Verpackungsfläche und ist einer der führenden Anbieter von frischen und tiefgekühlten „Schwäbischen Spezialitäten". Bildunterschrift: So werden Maultaschen gemacht: Firmeninhaber Erwin Settele (links) gab Landrat Thorsten Freudenberger (Mitte) und dem Wirtschaftsbeauftragten des Landkreises Neu- Ulm, Simon Schrag (rechts), Einblicke in seine Produktion von schwäbischen Lebensmittelspezialitäten in Neu-Ulm/ Schwaighofen. Foto: Jürgen Bigelmayr




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