Ulm News, 01.07.2015 13:01
Die Malweiber von Paris im Edwin Scharff Museum
Das Edwin Scharff Museum Neu-Ulm bereitet eine große Ausstellung zu Malerinnen und Bildhauerinnen in Paris um 1900 vor. Die Ausstellung wird vom 12. September 2015 bis zum 24. Januar 2016 stattfinden.
„Die Malweiber von Paris. Deutsche Künstlerinnen im Aufbruch“ – unter diesem Titel bereitet das Edwin Scharff Museum am Neu-Ulmer Petrusplatz seine nächste Ausstellung vor. Sie stellt einen Aspekt in den Mittelpunkt, dem bisher in der Forschung nur wenig Beachtung geschenkt worden ist: Frauen an Kunstakademien. Man fand sie unerhört und nannte sie verächtlich „Malweiber“. Im erzkonservativen deutschen Kaiserreich galt es als unanständig, wenn Frauen über den häuslichen Rahmen hinaus künstlerischen Ehrgeiz entwickelten. An den Kunstakademien waren sie nicht zugelassen. Für alle, die es ernst mit der Kunst meinten, gab es um 1900 nur ein leuchtendes Ziel: Paris. Die Pariser Kunsthistorikerin Kathrin Umbach erarbeitet derzeit im Auftrag des Edwin Scharff Museums eine große Ausstellung rund um so bekannte Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz, Sabine Lepsius, Mathilde Vollmoeller-Purrmann oder Marg Moll. Zehn „Malweiber“ werden dort vom 12. September 2015 bis zum 24. Januar 2016 vorgestellt, die sich voller Tatendrang und Selbstbewusstsein aufmachten in die Stadt der künstlerischen Avantgarde. Dort wollten sie sich künstlerisch entfalten und gleichberechtigt neben ihren männlichen Kollegen studieren. Anziehungspunkt der jungen Malerinnen waren private Malschulen, wie die namhafte „Académie Matisse“, die 1908 gegründete Privatschule eines damals schon legendären Meisters der Avantgarde: Henri Matisse (1869-1954). In den Ateliers, am Montmartre und in den Salons fanden die deutschen Künstlerinnen eine Inspirationsquelle für ihr künstlerisches Schaffen. Das Viertel war damals ein Mikrokosmos, dessen quirliges und kosmopolitisches Ambiente das Künstlerleben leichter machte. Vor allem Frauen, wenn sie denn mutig genug waren, sich alleine in der Fremde durchzuschlagen, genossen im Paris der Jahrhundertwende eine noch nie dagewesene künstlerische, aber auch persönliche Freiheit. In „Die Malweiber von Paris“ werden Arbeiten von Käthe Kollwitz und Paula Modersohn-Becker vorgestellt, zweier weithin bekannter Pionierinnen der Moderne, aber auch Gemälde, Zeichnungen und Plastiken von Martha Bernstein, Ida Gerhardi, Annemarie Kirchner-Kruse, Sabine Lepsius, Margarethe Moll, Maria Slavona, Mathilde Vollmoeller-Purrmann und Clara Rilke-Westhoff, der Ehefrau des Dichters Rainer Maria Rilke. Die Ausstellung zeigt rund 90 Werke aus zahlreichen Museen und von privaten Leihgebern. Zur Ausstellung wird ein reich bebilderter Katalog im Reimer Gebr. Mann Verlag erscheinen.






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