Ulm News, 05.05.2018 12:00
Müllheizkraftwerk wärmt Häuser in Weißenhorn auf - Erste Nutzer der Fernwärme ziehen positive Zwischenbilanz


Beschreibung: Roland Schipf (rechts) erläutert im Keller der Weinstube Hinträger den Fernwärmeanschluss.
Fotograf: Landratsamt Neu-Ulm / Kerstin Weidner

Der Aufbau des Fernwärmenetzes in Weißenhorn startet in die zweite Runde. Nächste Woche beginnt der zweite Bauabschnitt für das Großprojekt im Landkreis Neu-Ulm. Damit kann rund ein Jahr nach dem Spatenstich die Erfolgsgeschichte für das klimaschutzfreundliche Vorhaben fortgeschrieben werden. Zeit, für die unterschiedlichen Entscheidungsträger und Mitwirkenden, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen. „Wir schaffen hier ein attraktives Angebot für die Bevölkerung“, freut sich Landrat Thorsten Freudenberger.
Mit der bereits vorhandenen Abwärme des Müllheizkraftwerkes in Weißenhorn können die angeschlossenen Haushalte versorgt und entscheidend CO 2 eingespart werden. Seit Beginn der Wärmelieferung Ende Oktober 2017 wurden knapp 2,5 Millionen kWh Wärme aus dem Müllheizkraftwerk in das Fernwärmenetz eingespeist. Dies entspricht einer eingesparten Menge von rund 250.000 Litern Heizöl bzw. 250.000 m³ Erdgas. Das bedeutet eine Einsparung von circa 750 Tonnen an CO 2. „Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern viel auf den Weg gebracht“, hebt Dr. Wolfgang Fendt, 1. Bürgermeister der Stadt Weißenhorn, die gute Zusammenarbeit hervor. „Aber wir haben den Bürgern auch viel zugemutet“, sagte Fendt mit Blick auf die Bauarbeiten und damit verbundene Beeinträchtigungen für die Bevölkerung.
Dem konnte sich Landrat Thorsten Freudenberger nur anschließen, weshalb sich beide noch einmal ausdrücklich bei den Bürgerinnen und Bürger für deren Geduld und Verständnis bedankten. Verständnis, auf das sie auch beim zweiten Bauabschnitt hoffen. Dieser erfolgt vom bereits bestehenden Netz in der Günzburger Straße zum Gymnasium und von dort bis zur Erschließung des Neubaugebietes Mittlere Platte. „Die Nachfrage der Eigentümer in dem Neubaugebiet nach einem Fernwärmeanschluss ist sehr hoch“, informiert Alois Alt, Geschäftsführer der Fernwärme Weißenhorn GmbH. Die geplanten Kosten für den zweiten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 5,4 Millionen Euro. Der Abschluss der Arbeiten ist für September 2018 vorgesehen. Rund 8,75 Millionen Euro wurden in den ersten Bauabschnitt investiert. Hier wurden fünf Kilometer Fernwärmeleitungen vom Müllheizkraftwerk in der Daimlerstraße bis zur Stiftungsklinik Weißenhorn und Grundschule Nord verlegt. Außerdem wurde die Fernwärmeleitung noch über den Spitalweg bis in die Maximilian- und Lenbachstraße gelegt. Als besonders „knifflige Stellen“ bezeichnete Roland Schipf vom bifa Umweltinstitut Augsburg, welches das Projekt technisch begleitet, die beiden Bahnquerungen sowie die Querungen an Roth und Nebenroth. Außerdem wurde eine Verbindung zwischen dem Fernwärmenetz in der Adolf-Wolf- Straße und dem Biomasse-Heizkraftwerk der Firma PERI hergestellt. Für den Fall, dass das Müllheizkraftwerk keine Wärme zur Verfügung stellen kann, übernimmt das Kraftwerk der Firma PERI automatisch die Wärmeversorgung für das Fernwärmenetz.
Insgesamt 30 Objekte werden nach Abschluss des ersten Bauabschnittes an die Fernwärme angeschlossen sein. Zu den ersten Kunden, die auf Fernwärme umgestellt haben, gehört Hilde Oefner, welche ihre neue Heizungsquelle „nicht mehr missen möchte“. „Alles hat toll geklappt und im Nu wird es richtig warm und ist schnell aufgeheizt“, fasst sie ihre Erfahrungen zusammen. Auch Berthold Raschke, Vertreter der Hausmeister der Wohnungsgesellschaft Weißenhorn ist „sehr zufrieden“.
Über die CO 2 -Einsparung freut sich Anton Hinträger, der seine Weinstube in der Günzburger Straße seit Anfang Februar mit Fernwärme versorgt. Für ihn und seine Frau kam das Angebot zu einem günstigen Zeitpunkt, da eine Erneuerung ihrer Gasheizung ohnehin langsam fällig wurde. Stattdessen stiegen sie aber dann nach intensiven Beratungsgespr&a
mp;amp;a mp;auml;chen auf die Fernwärme um. Aber auch Großabnehmer wie die Stiftungsklinik Weißenhorn gehören nach dem ersten Jahr zu den Kunden.






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