Ulm News, 11.10.2022 16:56
Neue Studie über Belastungen im Rettungswesen

Nach der Polizei nun die Rettungsdienste: Ihnen widmet die Deutsche Traumastiftung eines ihrer nächsten größer angelegten Projekte. Dies kündigte Prof. Dr. Anita Ignatius auf der Mitgliederversammlung der Traumastiftung an.
Es geht ähnlich wie bei einer inzwischen weitgehend abgeschlossenen Studie, an der 120 Polizisten/innen der Ulmer Polizeidirektion teilgenommen haben, darum, Stress- und Belastungsfaktoren sowie mentale Anforderungen einer Berufsgruppe genauer unter die Lupe zu nehmen. In den neuen Untersuchungen stehen die Beschäftigten der Rettungsdienste im Fokus, kündigte Dr. Marc Jarczok an. Laut Studien litten mehr als 15 Prozent der im Rettungsdienst tätigen Frauen und Männer an posttraumatischen Belastungsstörungen wie Depressionen, Ängstlichkeit oder Schlafstörungen; bei der Polizei liege dieser Anteil Betroffener bei zehn Prozent, bei der Feuerwehr bei gut sieben Prozent, sagte Jarczok. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der von Prof. Dr. Harald Gündel geleiteten Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Ulmer Uni-Klinikum.
Aus den Erkenntnissen der Belastungen heraus werden dann Strategien entwickelt, Mittel und Wege aufgezeigt, wie Rettungssanitäter und andere Beschäftigte von Hilfsdiensten ihre Arbeitssituationen, die besondere Beanspruchungen und die Stressmomente besser bewältigen können. Dass die Traumastiftung solche Projekte - ähnlich wie beispielsweise die Einführung der Ulmer Trauma-Box - initiieren, fördern oder wissenschaftlich begleiten kann, liegt zum einen der Einbindung und personellen Verzahnung mit der Universität Ulm.
Zum anderen an soliden Finanzen, für die seit Gründung der Traumastiftung im Jahr 2015 Prof. Dr. Brigitte Zürn verantwortlich gewesen war. Sie hat dieses Amt nun abgetreten an einen Bänker: den einstimmig von der Mitgliederversammlung gewählten Ralf Blankenberg, Chef der Volksbank Ulm-Biberach. Er baut auf auf ein solides Finanzgerüst, für das in erster Linie die Stadt Ulm durch einen jährlichen Zuschuss von 50 000 Euro und die Björn-Steiger-Stiftung durch stattliche Zuwendungen sorgen, wie Geschäftsführer Michael Drechsler mitteilte.
Ein Meilenstein für die Traumaforschung entsteht nach Einschätzung von Anita Ignatius gerade im Campus auf dem Oberen Eselsberg: der mit fast 73 Millionen Euro veranschlagte Neubau für Multidemensionale Trauma- Wissenschaften. Nach den Worten von Ignatius werden für die Traumaforschung Labore und Räumlichkeiten auf insgesamt 5000 Quadratmetern geschaffen.






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