Ulm News, 05.09.2023 16:35
Polizei kontrolliert über Motorräder


Beschreibung: Über 200 Motorräder, aber auch Pkw und Lkw, kontrollierte die Polizei am Wochenende auf der Autobahnraststätte Leipheim an der Autobahn 8 in Fahrtrichtung München.
Fotograf: Thomas Heckmann

Über 200 Motorräder, aber auch Pkw und Lkw, kontrollierte die Polizei am Wochenende auf der Autobahnraststätte Leipheim an der Autobahn 8 in Fahrtrichtung München. Bei dreizehn Motorrädern endete die Fahrt auf der Raststätte oder es wurde nur noch die Weiterfahrt bis zur Werkstatt erlaubt.
Text/Fotos für ulm-news: Thomas Heckmann
Ungewöhnlich viele Motorräder waren am Wochenende auf dem Weg in Richtung Süden, oft ganze Gruppen von Zweiradfahrern. Diese Woche lockt die European Bike Week Tausende Motorradfahrer aus ganz Europa an den Faaker See in Österreich. Die Verkehrspolizei Günzburg hat gemeinsam mit den Spezialisten der Kontrollgruppe Motorrad der Kemptener Verkehrspolizei und weiteren Polizeidienststellen eine große Kontrollstelle auf dem Parkplatz bei Leipheim eingerichtet.
Ab dem Samstagmorgen patrouillierten Polizeimotorräder, Streifenwagen und auch ein Videowagen auf der Autobahn, um auffällige Fahrzeuge zur Kontrollstelle zu leiten.
Auf dem Parkplatz warteten vor allem die Spezialisten der Kontrollgruppe Motorrad auf die Biker. Wegen des Treffens am Faaker See waren verhältnismäßig viele Motorräder der Marke Harley-Davidson unterwegs und die fielen alleine schon durch ihren gepflegten Zustand auf. Chromblitzend und absolut sauber rollten die meisten Maschinen in den Parkplatz hinein. Die Fahrer, die die Pubertät meist weit hinter sich gelassen haben, haben die Kontrollen geduldig über sich ergehen lassen. Auch der Motorradfahrer Mario Saul, der von der Polizei herausgewunken wurde, betrachtet die Kontrollen als notwendig: „Die Biker, die ihre Maschine umbauen, wissen was sie umbauen. Da kann man nicht sagen, der Polizist ist schuld.“ Insgesamt mussten die Polizisten 26mal ein Bußgeldverfahren eröffnen, weil durch die Umbauten die Betriebserlaubnis erloschen war oder das Reifenprofil abgefahren war. In dreizehn Fällen waren die Verstöße so schwerwiegend, dass das Motorrad auf direktem Weg in die Werkstatt musste oder gar nicht mehr weiterfahren durfte. Auch wurden zehn Verwarnungen wegen kleinerer Verstöße erteilt.
Da die Polizisten der Kontrollgruppe Motorrad auch selbst Motorrad fahren, war der Ton zwischen Kontrollierten und Kontrollierenden extrem freundlich und entspannt, da man das gleiche Hobby teilt. Einige Motorräder wurden von den Polizisten bewundert und auch oft gefachsimpelt. Ein Beiwagengespann war so ein Bewunderungspunkt, denn es gibt nur noch eine Handvoll Hersteller, die noch neue Gespanne bauen. Das Ehepaar auf dem Weg in den Kroatien-Urlaub hat dann auch, wie einige andere Biker, Erinnerungsfotos von der Kontrolle gemacht.
Trotzdem vergaßen die Polizisten nicht ihren Kontrollauftrag, bei dem neben dem technischen Fachwissen auch viel Verwaltungs-Know-How gefragt war. Eine optisch wunderschön Harley-Davidson war deutlich zu laut, denn der serienmäßige Auspuff war gegen einen anderen chromglänzenden, doch auch lauten Auspuff getauscht. Bei einem deutschen Motorrad ist das schnell und einfach, es ist die Betriebserlaubnis erloschen und die Weiterfahrt wird untersagt. Doch diese laute Harley-Davidson hatte zwar ein deutsches Kennzeichen, doch die Zulassungsbescheinigung stammte aus einem NATO-Staat. Diese seltene Kombination dient dazu, den Fahrer, einen NATO-Soldaten, durch das unauffällige Kennzeichen zu schützen. Nun waren die Fachleute gefragt, ob hier deutsches Zulassungsrecht oder das Zulassungsrecht des Herkunftslandes angewandt werden muss. Ein spezielles Verbindungsbüro kümmert sich um die Ahndung von Verstößen durch diese besonders zugelassenen Fahrzeuge.
Die Polizisten kontrollierten nicht nur Motorräder, auch auffällige Lastwagen wurden aus dem Verkehr herausgewunken, die Schwerverkehrsspezialisten der Polizei überprüften zum Beispiel die zulässigen Fahrzeuggewichte mit tragbaren Radlastwaagen.
Auch ein ziviler Videowagen war auf der Autobahn unterwegs, nicht nur zur Kontrolle, sondern auch für die Sicherheit aller. Auf einer Streifenfahrt traf die Fahrzeugbesatzung auf ein Pannenfahrzeug im Autobahndreieck Ulm/Elchingen, das direkt auf einem Überleitungs-Fahrstreifen stand. Um die Gefahr zu beseitigen packte ein Polizist kurzerhand mit an und gemeinsam mit dem Autoinsassen wurde der Pkw knapp 50 Meter weitergeschoben, damit er nach der Leitplanke abseits der Fahrbahn sicher abgestellt werden konnte. Dreimal fielen dem Videowagen Anhängergespanne auf, die zu schnell unterwegs waren, auch dafür gab es Bußgelder. Ein Autofahrer hielt sich unerlaubt in Deutschland auf und ein Autofahrer wurde beim Fahren ohne Fahrerlaubnis erwischt.






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