Ulm News, 06.03.2024 15:03
Mit Lehrmaterialien gegen Fake News zum Klimawandel
Beschreibung: Das deutsche Studierenden-Team der Summer School 2023 bei der Erkundung der estnischen Start Tartu mit Dr. Daniel Schropp und Dr. Eva Keppner (Bildmitte)
Fotograf: Uni Ulm
Gemeinsam forschen und lernen, und das über Ländergrenzen hinweg: Die Europäische Union fördert über das Programm Erasmus+ eine internationale Kooperationspartnerschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung empfindlicher Feucht- und Forstökosysteme in Europa.
Für drei Jahre stehen insgesamt 400 000 Euro zur Verfügung. Das Projekt, das von der Universität Ulm koordiniert wird, richtet sich an Studierende aus Deutschland, Estland, Frankreich, Tschechien und der Ukraine. Herzstück der internationalen Kooperation: „Summer Schools“ in Frankreich, Tschechien und der Ukraine. Ebenfalls auf der Agenda: Videos gegen Fake News.
Weltweit setzen Trockenlegung und Klimawandel Feuchtgebieten massiv zu. Es sind vor allem steigende Temperaturen und eine veränderte Wasserbilanz, die Sümpfe, Moore und andere Feuchtgebiete bedrohen. Das „Summer School“ Programm „EcoSocMan“ der Universität Ulm widmet sich daher insbesondere Fragestellungen aus der Ökologie dieser Feuchtgebiete. Die teilnehmenden Studierenden aus den Bio- und Forstwissenschaften lernen dabei, wie sich klimabedingte Ökosystemveränderungen wissenschaftlich erfassen und erklären lassen. „Der interdisziplinäre Ansatz, der von Seiten der Lehrenden auch die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit einbezieht, macht es möglich, Fragestellungen aus ganz verschiedenen Perspektiven zu bearbeiten, beispielsweise um ökonomische oder gesellschaftliche Zusammenhänge zu berücksichtigen“, erklärt Professor Michael Hiete. Der Inhaber der Professur für Wirtschaftschemie an der Universität Ulm ist akademischer Koordinator von „EcoSocMan - Awareness through Science Education for Ecosystem Ecology, Society and Management”. Feuchtgebiete sind große Kohlenstoffspeicher, können aber auch große Mengen an Treibhausgasen wie Methan freisetzen. Daher ist das Management unter Einbeziehung der lokalen Akteure so wichtig.
„Um die Veränderungen der Ökosysteme zu verstehen und unterschiedliche Managementstrategien kennenzulernen, reisen wir mit unseren Studierenden in diesem Sommer nach Südfrankreich, im nächsten Jahr ins Grenzgebiet zwischen Deutschland und Tschechien sowie 2026 in die Ukraine – insofern die politische Situation dies zulässt“, erläutert Dr. Eva Keppner von der Studienkommission Biologie, die das Kooperationsprojekt operativ koordiniert. In begleitenden Online-Kursen und Workshops bereiten sich die Teams auf die Aufenthalte im Gelände vor.
Als Partner mit im Boot ist auch die Stuttgarter Film-Firma „simpleFilm“, die nicht nur die Feldforschung vor Ort begleitet, sondern mit den Teams zudem die Produktion von Wissenschafts-Videos trainiert. „Wir wollen die Studierenden fit machen für Maßnahmen gegen Fake News und sie sensibilisieren für eine gute Wissenschaftskommunikation“, so Mitorganisator Dr. Daniel Schropp, der am Zentrum für Lehrentwicklung den Bereich Lehramtsstudium koordiniert. „Die ganze Klimadebatte ist ideologisch aufgeheizt und massiv von Falschdarstellungen durchdrungen. Deshalb sollten angehende Biologinnen und Biologen sowie zukünftige Fachlehrer und Fachlehrerinnen lernen, wie man wissenschaftliche Erkenntnisse faktentreu und zugleich verständlich kommuniziert“, ist das Ulmer „EcoSocMan“-Team überzeugt. An dem Kooperationsprogramm beteiligen sich überdurchschnittlich viele Lehramtsstudierende. Insgesamt können pro Jahr 25 bis 30 Studentinnen und Studenten aus den Partnereinrichtungen teilnehmen. “Diese Projektpartnerschaft bietet den Studierenden beste Möglichkeiten zum interkulturellen Austausch und zur persönlichen Vernetzung über Ländergrenzen hinweg. Solche Erfahrungen sind sehr bereichernd“, sind
sich die Antragsteller Dr. Keppner, Dr. Schropp und Prof. Hiete sicher.
Das erste gemeinsame Treffen zum Auftakt fand Anfang Februar an der Universität Ulm statt. Die Delegation aus der Ukraine, die zum ersten Mal bei einem Ulmer „Summer School“-Projekt mit dabei ist, reiste dafür eigens aus Lviv mit dem Bus an. Im Mai werden dann die ersten Workshops online abgehalten, bevor es im September in die Natur geht.
Zu den Partnerorganisationen von „EcoSocMan“ gehören neben der Universität Ulm die Estonian University of Life Sciences, die University of South Bohemia, die Aix-Marseille University, die Ukrainian National Forestry University, die Goethe Universität Frankfurt am Main und die Firma simpleFilm.
Highlight
Weitere Topevents
Eine halbe Million Euro Schaden bei Hochhausbrand im Ulmer Stadtteil Wiblingen
Am Samstagabend kam es zu einem Brand in einer Hochhaussiedlung im Ulmer Stadtteil Wiblingen. Betroffen...weiterlesen
Tunnelbau auf der B10 Ulm am Blaubeurer Tor beginnt
Ein riesengroßes Vorhaben startet - ein Tunnelbau unter dem Blaubeurer Ring in Ulm. Nachdem die...weiterlesen
Neues DING-Kurzstreckenticket für Ulm/Neu-Ulm - und Preise steigen ab 1. Januar 2025
Viel Neues zum neuen Jahr: Ab 1. Januar 2025 wird der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING) im Stadtgebiet...weiterlesen
Spezialkräfte der Polizei nehmen zwei Personen fest - Hintergrund ungewiss
Schauplatz war gestern am späten Nachmittag, allerdings war es schon dunkel, eine große...weiterlesen
All you can eat - oder noch besser: all you can fly
Spannende Neuigkeiten der Wizz-Air - kein Witz. Die Airline hat ein Konzept und mit einem flotten Namen:...weiterlesen
Rückmeldung des LKA - künftig schärfere Sicherheitsmaßnahmen auch auf Ulmer Weihnachtsmarkt
Nach den schrecklichen Ereignissen von Magdeburg wird auch auf den regionalen Weihnachtsmärkten wie in...weiterlesen
Linienbus kippt in in den Graben - Fahrer schwer verletzt
Am Sonntagabend ist nahe Blaustein ein Linienbus von der Fahrbahn abgekommen und umgestürzt. Der...weiterlesen
Der SSV empfängt den HSV – der ist gefühlt untrainierbar – unführbar – unkalkulierbar – das Donaustadion ist erneut ausverkauft
Es gibt nicht wenige, die tatsächlich auch im sonnigen Süden Anhänger des HSV sind und fatalistisch...weiterlesen