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Ulm News, 13.10.2024 09:30

13. October 2024 von Thomas Kießling
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Wieder werden Wohnmobile gestohlen – wieder geht es in Nürnberg los - endet es erneut in Neu-Ulm?


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Fotograf: Thomas Kießling

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In Mittelfranken sind jüngst wieder zwei Wohnmobile gestohlen worden - ebenso wie im Frühjahr dieses Jahres. Danach ging´s in Neu-Ulm mit zwei weiteren Diebstählen weiter – rund um Ostern. Gibt es eine Wiederholung der Vorfälle? Es wird zu erhöhter Vorsicht unter Wohnmobilisten geraten.

In Mittelfranken sind jüngst wieder zwei Wohnmobile gestohlen worden - ebenso wie im Frühjahr dieses Jahres. Danach ging´s in Neu-Ulm mit zwei weiteren Diebstählen weiter – rund um Ostern. Gibt es eine Wiederholung der Vorfälle? Es wird zu erhöhter Vorsicht unter Wohnmobilisten geraten.

Eigentlich dachten viele Wohnmobilisten, das relativ neue „Geschäftsmodell“ der Diebe, ein Wohnmobil zu klauen und ab damit in den Osten – gehört der Vergangenheit an. Doch weit gefehlt. Wie im Frühjahr geht es jetzt offenbar wieder los:

Zwischen Dienstagabend (01.10.2024) und Samstagnachmittag (05.10.2024) entwendeten Unbekannte in Nürnberg-Schniegling zwei Wohnmobile. Die Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise.

Ein Zeuge stellte gegen 14:00 Uhr am Samstagnachmittag fest, dass ein Wohnmobil des Herstellers Hymer (Modell Grand Canyon) offenbar entwendet worden war. Das Fahrzeug mit dem amtlichen Kennzeichen N – L 1372 im Wert von rund 50.000 Euro parkte seit Dienstagabend (01.10.2024) in der Bielefelder Straße etwa auf Höhe der Dortmunder Straße. 

Im Zuge erster Ermittlungen der Polizei-Inspektion Nürnberg-West wurde bekannt, dass in der nahegelegenen Schnieglinger Straße ein weiteres Wohnmobil gestohlen wurde. Das Fahrzeug des Herstellers Pössl (Modell Roadcar 640) mit dem amtlichen Kennzeichen N – WW 869 im Wert von rund 36.000 Euro parkte auf Höhe des Delsenbachwegs und war dort zuletzt gegen 18:00 Uhr am Freitagabend gesehen worden. Da einer nicht zwei Fahrzeuge fahren kann, müssen es zumindest zwei Diebe gewesen sein.

Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen durch. Die Beamten bitten Zeugen, welche in diesem Zusammenhang verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Telefonnummer 0911 2112 – 3333 mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken in Verbindung zu setzen. 

Die Vorfälle wiederholen sich   

So war es wie gesagt auch im Frühjahr dieses Jahres. Zieht nun die Diebesbande erneut wieder weiter nach Neu-Ulm? Dort wurden an Karfreitag und am 18. April 2024 zwei Wohnmobile im Wert von von 35.000 und 55.000 Euro gestohlen – mitten in der Nacht – direkt vor den Wohnhäusern der Inhaber.

Rund 1000 Wohnmobile werden im Jahr in Deutschland gestohlen

Rückfragen bei einer KfZ-Versicherung, die ihren Sitz in Hannover hat. Dort gibt man zu, dass pro Jahr in Gesamtdeutschland knapp 1000 Wohnmobile pro Jahr gestohlen werden – allein bei der Versicherung rund 200. Gesamtschaden 40 Mio. Euro, bei der uns bekannten Versicherung rund 8 Mio. Euro - plus Personaleinsatz für die besondere Abwicklung kommt da ein immenser Schaden von annähernd 10 Mio Euro zusammen - allein nur bei ener Versicherung.

Aufklärungsquote der Polizei dabei: praktisch null. Warum: offenbar ist man bei der Verfolgung der Diebstähle zu langsam unterwegs, sagen Insider. Bis datenschutzrechtlich (z.B. die Kameras bei den Maut-Stelen an den Autobahnen oder Bundesstraßen, etc.) eine Anfrage gestellt wird, geschweige denn Auskunft erteilt wird, vergehen oft Wochen. Dabei können Diebe z.B. von Neu-Ulm aus in 4 bis 5 Stunden in Osteuropa oder in Südeuropa sein – im Falle von Nürnberg in lockeren zwei Stunden in Tschechien. Nach Polen dauert es auch von Mittelfranken aus rund 4 ¼ Stunden - aber doch weit weniger als mehrere Wochen Recherche der Polizei.

Und die Ost-Route könnte auch eine der sehr wahrscheinlichen Variante, denn auf dem Weg dorthin hat die Polizei tatsächlich einmal einen Wohnmobil-Dieb geschnappt. 

Hier der Fall: 

In der Nacht von Sonntag (07.05.2023) auf Montag (08.05.2023) stellte die Polizei auf der Autobahn bei Dresden ein entwendetes Wohnmobil sicher. Ein 31-jähriger Tatverdächtiger wurde vorläufig festgenommen.

Gegen 01:00 Uhr kontrollierten Beamte der Gemeinsamen Fahndungsgruppe der Bundes- und Landespolizei Sachsen ein Wohnmobil auf der A4 in der Nähe von Dresden. Hierbei stellten die Polizisten technische Manipulationen am Zündschloss des Fahrzeuges fest. Weitere Ermittlungen ergaben, dass das Fahrzeug in der Flurstraße in Lauf a. d. Pegnitz (Lkrs. Nürnberger-Land) entwendet worden war. 

Die Einsatzkräfte stellten das Wohnmobil des Herstellers Knaus im Wert von etwa 34.000 Euro sicher und nahmen den 31-jährigen Fahrer vorläufig fest. Er muss sich nun aufgrund des Verdachts des besonders schweren Falls des Diebstahls strafrechtlich verantworten. Mehr wurde zum Täter von der Polizei nicht berichtet.

Auch bei einer Diebstahls-Serie in Hannover, Wolfenbüttel, Braunschweig vor zwei Jahren gingen die Ermittler von einer Diebesroute nach Polen aus. „Dort landen die Caravans offenbar in einer Halle, werden verändert, die Fahrzeug-Gestell-Nummern umgestanzt und – man vermute dieses – wieder auf den Online-KfZ-Markt geworfen“, hieß es.

Da wäre es doch einmal gut, dass die Polizei nach einer Diebstahlsmeldung ein Diebesgut zu einer dieser Hallen verfolgen würde, um das Räubernest auszuheben. Aber: siehe Begründung oben – und vielleicht liegt die Annahme auch tatsächlich zu offensichtlich auf der Hand. Die Polizei in Süddeutschland schweigt jedenfalls dazu.

Warum das uns bekannte Versicherungsunternehmen keinen Drang verspürt, einen Schaden von 8 bis 10 Mio. Euro zu vermeiden, indem es den Versicherten wenigstens ein einfaches Din A-Blatt mit einigen Sicherungsmaßnahmen vorschlägt - man weiß es nicht.

Warum die Hersteller nicht einfachste Sicherheitsmaßnahmen einbauen, die es den Dieben unmöglich macht, die Camper zu stehlen - man versteht es nicht.

Vielleicht kalkulieren die Hersteller bei der sehr mageren Aufklärungsquote darauf, dass sich ein Gutteil der Beklauten wieder ein Wohnmobil zulegt, was wiederum höhere Verkaufszahlen garantiert, schließlich sei ja bekannt, dass die Versicherungen nach einer gewissen Kulanzzeit für den Schaden aufkommen – wenigstens zum jewiligen Kaufpreis des Gefährts.

Während Corona und danach sind die Preise für die Fahrzeuge aber deutliche gestiegen, was den Wiederbeschaffungspreis bis dato deutlich in die Höhe schrauben ließ.

Warum die Polizei so wenig macht – oder nicht ausreichend genug, so die Meinung vieler Kritiker und Betroffener, oder nicht schnell genug handelt, ist ebenfalls nicht schlüssig. Offenbar werden die Prioritäten – so ein Insider – noch anders gesetzt, sprich: andere Delikte werden mit mehr Effizienz verfolgt, offenbar Sonntagmorgen an autobahnähnlichen Straßen Radar-Kontrollen zu unternehmen – natürlich fährt um die Uhrzeit da niemand 50 km/h.

Der Diesbstahl eines Wohnmobils hat offenbar noch keinen hohen Stellenwert bei der Polizei, obwohl es sich dabei – siehe oben – um einen „besonders schweren Falls des Diebstahls“ handelt. Man glaubt es einfach nicht.

So können Diebesbanden ein zweifelhaftes Geschäftsmodell daraus machen, das bislang bestens funktioniert. Bleibt zu hoffen, dass die Diebe in Nürnberg geschnappt werden, sonst kommen sie kommenden Monat womöglich wieder nach Neu-Ulm. So wären die Fälle in Nürnberg aufgeklärt und die in Neu-Ulm wohl vermieden.

Fünf Möglicheiten, die man gegen Diebstahl tun kann – und dabei zählt nicht einmal das Unterstellen in eine Halle dazu, denn da brechen die Diebe auch ein und klauen Fahrzeuge:

+ Wegfahrsperren (bei Fritz Berger für 14 Euro) sowie eine Lenkradsperre

+ Tracker, die mit dem Handy geortet werden können - doch Vorsicht, die Diebe sollen mit Störsendern arbeiten

+ einen Startunterbrecher nachrüsten zwischen – bei Benziner zwischen Zündanlage oder Benzinpumpe  

+ psychologisch: Aufkleber mit Alarm an alle Fenster und Türen

+ zusätzliche Türschlösser und Kofferraumschlösser, denn zu den Gesamtklau gibt es ja auch noch das – vor allem in Südeuropa, aber auch in Schweden an den großen Autobahnrouten – wird in die Camper eingebrochen und Wertgegenstände geklaut werden

+ eine Alarmanlage mit Sensoren – muss jeder für sich prüfen

 

Ein Blogger eine Internetplattform hat seine Möglichkeiten formuliert:

  1. Kraftstoffpumpe im Tank abschalten
  2. Starter unterbrechen
  3. Luftmassensensor abklemmen
  4. Nagelbrett untern Reifen
  5. Dreiklang-Horn unerreichbar verbauen und jaulen lassen
  6. Ventil in Kraftstoffleitung
  7. Lenkradkralle/Kette
  8. zusätzliche Türschlösser (macht insbesondere Sinn, wenn man die bösen Jungs grundsätzlich draußen lassen will - Hecktüren gehen beim normalen Sprinter ja in 5 Sekunden auf - google mal danach!)
  9. Motor aus über CAN-Bus-Adapter senden
  10. etc.pp

Hoffen wir wie gesagt, dass die Banden schnell geschnappt und effektiv verknackt werden und das „Geschäftsmodell Wohnmobilklau“ so schnell als möglich beendet wird. Ein treuer Glaube wahrscheinlich.

Foto: Wohnmobil, Wert rund 55.000 Euro, das in Neu-Ulm vor der Haustür der Besietzer am 18. April 2024 gestohlen wurde. 

 



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