Ulm News, 27.11.2024 09:00
Ein neues Juwel für Ulm und ein architektonisches Denkmal für Einsteins Theorien
Heute Abend (Sonntag, 24. November 2024) war es so weit: Der weltbekannte Architekt Daniel Libeskind stellte seinen lange erwarteten Vorentwurf für das Albert Einstein Discovery Center in Ulm der Öffentlichkeit vor. Auf höhe der Adler-Bastei und für geladene Gäste im Bootshaus wurde das beindruckende Projekt vor rund 1000 Schaulustigen vorgestellt. Eine Illunination an eine Wasserfontaine auf der Donau - wow.
Mit seiner kühnen Silhouette, deren geschwungene Linien Einstein physikalische Theorien aufgreifen, und beeindruckenden Dimensionen, die den zur Verfügung stehenden Platz voll ausfüllen, zieht das Gebäude alle Blicke auf sich. Auf dem jetzigen Stammsitz der SWU - Stadtwerke Ulm / Neu-Ulm soll ab schätzungsweise 2029 ein architektonisch-gewagtes Bauwerk entsehen, dass heute Abend die Besucher schon einmal begeistert hat - auf 13.000 qm Fläche mit rund 8.000 qm für Ausstellung, Experience, Verwaltung und Auditorium im Atrium und der Freifläche des Inneren des Geäudes.
Auch die Materialien dazu sind grandios: fünf Stockwerke und Halbetagen, insgesamt 50 Meter hoch - und das alles in Holzbauweise vergeleichbar mit dem weltberühmten Parasol in Sevilla (seit 2011 aus Holz, Beton und Stahl), das Ulmer Bauwerk soll mit Ceramik-Fliesen in einem Stahlprofil-Gerüst eingefass und das Dach mit PV-Elementen verkleidet werden - wobei Dach und Fassade inneinander überghen werden - famos.
Gäste durch die (Holz-) Bank begeistert
Die Idee, dem wohl berühmtesten Wissenschaftler aller Zeiten ein architektonisches Denkmal in seiner Geburtsstadt zu setzen, geht mit der herausragenden Sehenswürdigkeit voll auf. Auch die Gäste der begleitenden Abendveranstaltung waren sich einig, dass ein so imposantes und gleichzeitig elegantes Bauwerk eine echte Bereicherung für die Stadt Ulm und eine angemessene Würdigung für deren weltbekannten Sohn und dessen Erkenntnisse sein wird. Parallel zu dem geschlossenen Event konnten sich zudem alle Ulmer (und Neu-Ulmer) auf der Donau ein Bild von den Plänen Daniel Libeskinds machen – die Entwürfe wurden mitten im Fluss mit einer spektakulären Projektion auf eine Wasserwand in Szene gesetzt und so der Stadtgesellschaft nähergebracht, auch wenn anfangs ein Stromausfall und das Durchbrennen eines Mischpults die Projektion an den Rande des Schweitern brachte - aber nach ein paar Minuten sah und hörte man das neue Projekt in tollen Facetten. Gesponsert wurde der Event von Liqui Moly.
Ein Ort, der junge Menschen dazu inspiriert, der nächste Einstein zu werden – so beschreibt Daniel Libeskind seine Vision für das geplante Albert Einstein Discovery Center in Ulm. Seine Frau Nina sprang ihm bei einigen Side-Kicks auf elegante Art zu Seite - Projektleiter Stefan Blach.
Architektur-Genie trifft auf Physik-Genie
Das von Team Architekturstudio Libeskind nun vorgestellte Entwurf für das Gebäude, in dem die Erkenntnisse des Physik-Genies zum Leben erweckt werden sollen, zeigt eindrucksvoll, wie sich wissenschaftliche Theorie und architektonische Praxis verbinden lassen. „Mein Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, der so fantasievoll ist wie Einsteins Theorien. Ich möchte ein Bauwerk schaffen, das eng mit Einsteins Gedanken verbunden ist und das zum Entdecken anregt“, erklärt Libeskind seine Intention.
Besonders die allgemeine Relativitätstheorie, sich den Raum als eine biegsame und elastische Struktur vorstellt, findet sich deshalb in der Gestaltung des Vorentwurfs wieder. Während sich die Besucher durch die Räumlichkeiten bewegen, werden sich so ständig neue, überraschenden Perspektiven entfalten, die die Interaktion von Raum und Zeit visuell vermitteln.
Design und Dimensionen machen Eindruck
Ein weiteres Gestaltungsprinzip, das Daniel Libeskind direkt von Einstein ableitet, ist der sogenannte ‚Sattelpunkt‘: Ein Punkt, der in einer Richtung minimiert und in der anderen maximiert ist. Dieses Konzept lässt das Gebäude organisch von einem Ort aus wachsen und setzt es in Beziehung zu seiner Umgebung. „Der Entwurf hat uns alle sehr beeindruckt und wir freuen uns darauf, das Projekt jetzt gemeinsam mit Studio Libeskind und unseren Unterstützern umzusetzen“, so Nancy Hecker-Denschlag, Vorsitzende des Albert Einstein Discovery Center Ulm e.V., die mit ihrem 30 köpfigen Verein un Orga-Team so viel Power ausstrahlt, dass sie weit mehr Volt als die letztendlich ausgefallene Lasershow zu bieten haben - begeisternd.
Auch hinsichtlich der Dimensionen hinterlässt der Entwurf Eindruck: Mit einer Grundfläche von 2.500 Quadratmetern, einer Bruttogeschossfläche von 7.800 Quadratmetern (über fünf Stockwerke) und einer maximalen Höhe von 50 Metern nutzt das Gebäude den zur Verfügung stehenden Raum voll aus. Dazu kommen Technikräume im Untergeschoss sowie eine Tiefgarage.
Am Standort des ehemaligen Hauptsitzes der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) wird die Sehenswürdigkeit so schon in wenigen Jahren die Stadt bereichern. Den Grund und Boden steuert die Stadt ohne Kosten bei - auch ein enormer Beitrag für die Verwirklichung des Projekts.
„Wir freuen uns, dass die Stadt Ulm einen so prominenten Ort an einer der Hauptzufahrten zur Innenstadt zur Verfügung stellt. Die zentrale Herausforderung besteht jetzt darin, das Gebäude mit seiner Piazza und einer nachhaltigen Landschaftsgestaltung in den Dialog mit dem öffentlichen Raum treten zu lassen“, so Daniel Libeskind.
Weitere Schritte
In den kommenden Wochen und Monaten soll nun die Planung konkretisiert sowie eine Kostenschätzung erstellt werden. Mit der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH und der Stadt Ulm wird zudem ein möglicher Zeitplan für die Realisierung diskutiert. Gleichzeitig will der Verein mit Unterstützung von Daniel Libeskind und mithilfe des Vorentwurfs und des Modells die Suche nach großen Sponsoren in Ulm sowie national und international ausweiten und insbesondere in den USA vorantreiben.
ulm-news wird zeitnah noch einen schönen Situationsbericht von der Präsentation und eine Einschätzung des Werks sowie eine Fotogalerie veröffentlichen.
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